Nahezu jeder über 65 leidet an Gelenksabnützung, der sogenannten Arthrose. Patienten müssen oft mit einem sehr schmerzhaften Krankheitsverlauf rechnen und die Prothese (künstliches Gelenk) bot bisher zumeist die einzige Lösung für die Behandlung. Seit wenigen Jahren gibt es eine Alternative für jene, bei denen ein Gelenkersatz nicht mehr oder noch nicht möglich ist: Die Stammzelltherapie.
Arthrose kann alle Gelenke betreffen, am häufigsten wird die Kniearthrose diagnostiziert. Dabei wird das Gewebe im Gelenk, das für eine reibungslose Beweglichkeit verantwortlich ist, abgebaut. Gründe dafür können beispielsweise Überbelastung durch zu viel Sport oder hohes Körpergewicht sein sowie eine Fehlstellung der Gelenke. Arthrose wird meist erst viel zu spät erkannt, nämlich dann, wenn es schon zu sehr schmerzt. In der Behandlung folgt dann oft der Gelenkersatz, also der Einsatz einer Prothese. Einen wahren Meilenstein in der Behandlung von Arthrose setzt hingegen die neuartige Therapie mit Stammzellen.
So funktioniert die Stammzelltherapie

Bei der Stammzelltherapie handelt es sich um eine körpereigene Heilungsmethode. Dabei werden Stammzellen aus dem eigenen Knochenmark oder Fettgewebe entnommen und in das Zielgewebe, z. B. ein abgenütztes Gelenk, gespritzt. Die Stammzellen helfen bei der Reparatur und bewirken, dass sich neues und gesundes Gewebe bildet.
Diese Therapieform wurde früher vor allem bei Blut- und Krebserkrankungen eingesetzt. In den letzten Jahren wird die Stammzelltherapie aber vermehrt auch bei der Behandlung von Arthrose angewendet. Damit kann die sportliche Aktivität schnell und vor allem langanhaltend verbessert werden. Außerdem können die Abnützung um bis zu 27 %(in den entsprechenden Klassifikationsschemata) und demnach auch die Schmerzen deutlich reduziert werden. Aufgrund einer laufenden Studie können wir nun nachweisen, dass die Anzahl der Stammzellen bis zum 90. Lebensjahr bei der Entnahme recht hoch bleibt, sodass es von dieser Seite her kein Alterslimit gibt. Bei klinischen Nachuntersuchungen 1 bis 2 Jahre nach der Therapie berichten 75 % unserer Patienten über einen Erfolg und würden die Therapie weiterempfehlen.
Wann ist eine Stammzelltherapie bei Arthrose sinnvoll?

Nicht allen Patienten, die an Arthrose leiden, kann mit der Prothese geholfen werden. Hierbei ist nämlich eine Operation unter Vollnarkose notwendig – manche Patienten sind aber wegen anderer Erkrankungen nicht operationstauglich oder schon zu alt für eine Vollnarkose. In solchen Fällen ist die Stammzelltherapie ideal, bei der der Eingriff im Schlummerschlaf erfolgt und somit kein Risiko für alte und kranke Menschen darstellt.
Auch das Gegenteil ist möglich: Es kommt durchaus vor, dass Patienten noch viel zu jung für eine Prothese sind und alles dafür tun möchten, dass eine solche Operation hinausgezögert werden kann. Um möglichst lange auf eine Prothese verzichten zu können, kann auch hier die alternative Behandlung mithilfe von Stammzellen erfolgen. Allgemein kann gesagt werden, dass die Stammzelltherapie bei allen Arthrosen zum Einsatz kommen kann. Am häufigsten werden die Abnützungen des Kniegelenks, Hüftgelenks sowie Daumensattelgelenks mit Stammzellen behandelt und demnach liegen hier auch die meisten Erfahrungsberichte vor.
So wird der Eingriff durchgeführt
Der Eingriff wird ambulant und im Schlummerschlaf, das heißt ohne Vollnarkose, durchgeführt. Innerhalb von nur einer Stunde werden die Stammzellen entnommen und eine kleine Menge davon ins betroffene Gelenk gespritzt. Das Ganze verläuft zu 100 % schmerzfrei ab.
Wenn Sie genauer wissen wollen, wie so ein Eingriff abläuft, können Sie sich das in diesem Video anschauen. Wir, das Institut für regenerative Medizin (IRM) in Graz, hatten nämlich im Dezember 2019 die große Ehre, den ersten und einzigen Live-Eingriff am Welt-Orthopädenkongress durchzuführen.
Die Stammzelltherapie im Vergleich zu anderen Behandlungsmöglichkeiten bei Arthrose
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Stammzelltherapie |
Prothese |
Hyaluronsäure, ACP/ PRP (=“Spritzenkur“) |
Ambulant durchführbar |
Ja, die Klinik kann noch am selben Tag verlassen werden. |
Nein, Aufenthalt 7-14 Tage, Reha anschließend sinnvoll. |
Ja, dauert nur wenige Minuten. |
Vollnarkose notwendig |
Nein. |
Ja. |
Nein. |
Schmerzfreie Behandlung |
Ja, zu 100 %. |
Nach der OP müssen noch für einige Tage Schmerzmittel eingenommen werden. |
99% der Patienten sind innerhalb von Minuten sportfähig. Nur selten kommt es zu geringen Schmerzen für 1-2 Tage. |
Dauerhafte Lösung |
Nein. Es werden einige Jahre an Zeit gewonnen |
Ja. Für ca. 20-30 Jahre. |
Pro Spritzenkur ca. 1,5 Jahre Zeitgewinn bis zur Prothese laut Register und eigener Erfahrung. |
Kostenübernahme |
Privatleistung. |
Wird vom Sozialversicherungssystem übernommen |
Privatleistung. |
Das Wichtigste der Stammzelltherapie kurz zusammengefasst
- Bei der Stammzelltherapie handelt es sich um eine alternative Behandlungsmethode von Arthrose.
- Dabei werden Zellen aus dem eigenen Knochenmark oder Fettgewebe entnommen und ins betroffene Gelenk gespritzt.
- Es wird der körpereigene Heilungsprozess angeregt: So kann wieder gesundes Gewebe gebildet und die Schmerzen bei Arthrose reduziert werden. .
Die Vorteile der Stammzelltherapie bei Arthrose im Überblick
- Ambulant durchführbar
- Ohne Vollnarkose
- Kurze Dauer: ca. 1 Stunde
- 100 % schmerzfrei
- Reduziert Abnützung und Schmerzen deutlich
- Bewirkt mehr Beweglichkeit und verschafft ein vitaleres Lebensgefühl
Bei uns sind Sie in besten Händen
Das Institut für regenerative Medizin (IRM) in Graz ist die erste Krankenanstalt in Österreich, die eine ausschließliche Bewilligung für den Einsatz der Stammzelltherapie in der Orthopädie und Neurologie hat. Gemeinsam mit der Medizinischen Universität Graz forschen wir stets weiter, um die Wirkung der Therapie noch zu verbessern. Denn Ihre Gesundheit ist unsere Herzensangelegenheit!
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